2045: MÜLLER IN METROPOLIS

Die „Hochzeit von Mensch und Maschine“ war Heiner Müllers Obsession. Doch das „Duell zwischen Industrie und Zukunft“ hat nicht stattgefunden. Stattdessen verkündeten die postindustriellen Gesellschaften des Westens die „dritte (elektronische) Revolution“: 1984 brachte Apple den Macintosh auf den Markt, das Zeitalter der PCs hatte begonnen. Seitdem wurde die Angst vor einer Orwell’schen Zukunft totalitärer Riesencomputer belächelt. Es herrschte Medieneuphorie. Erst Edward Snowdens Enthüllungen haben die alten Ängste zurückgebracht. Müllers Formel „von der Datenbank zur Schlachtbank“ gewinnt eine beunruhigende Aktualität. andcompany&Co. erinnern in diesem lecture-concert an die vergessenen sozialistischen Ursprünge von Big Data und ziehen eine Linie zu zeitgenössischen postdemokratischen Regierungsformen, ein Leben zwischen Kybernetik & Revolte: „Nieder mit dem Glück der Unterwerfung!“

„2045: Müller in Metropolis“ hat im März 2016 das Festival Heiner Müller! im HAU eröffnet.

Das Gastspiel bei der Shanghai Biennale wird gefördert von der

Mitwirkende

von und mit: Alexander Karschnia, Nicola Nord, Sascha Sulimma&Co.

Video: Kathrin Krottenthaler
Ausstattung: Knuth Irche