„Lies sind Likes ohne K“, heißt es an einer Stelle, und der Typ, der da im Einhorn-Kostüm rumrennt, gibt zu, dass er für Follower-Zahlen alle Peinlichkeiten der Welt auf sich nehmen würde.
Es wird gesungen, „Cry Me A River“ zum Beispiel, es wird getanzt, Instrumente kommen zum Einsatz. Genau genommen ist viel zu viel los, so dass man das Getümmel gar nicht in seiner Gesamtheit erfassen kann – das aber ist ja durchaus eine Spiegelung der Verhältnisse. Um so wichtiger, dass die chorischen und choreographischen Passagen sehr sauber gesetzt sind, und der sympathische Abend hat einen weiteren Vorteil: Die Akteure wirken durch die Bank so individuell, dass Gedanken an eine gleichgeschaltete Jugend sich für diese 70 turbulenten Minuten in Wohlgefallen auflösen.
Neue Presse